Durst 04/2021

Markt & Trends 29 Nuno Domingues, Chef de Bar im «Craftwerk Sursee» Die Corona -Pandemie hat gewisse Trends akzentuiert und neue Trends geschaffen. Welche Drinks wollen die Gäste? Nuno Domingues: Der Trend war schon vor Corona feststellbar, jetzt wird er einen zusätzli­ chen Schub erhalten: Die Gäste wollen in erster Linie qualitativ hochstehende Drinks und nicht mehr wie früher möglichst viele Promille. Sie sind auch bereit, für gute Produkte einen ent­ sprechenden Preis zu bezahlen. Viele von ihnen habenwährend des Lockdowns zuHause selbst Cocktails gemixt und sind nun besonders inter­ essiert und begeisterungsfähig. Sie warten da­ rauf, wieder in Bars zu gehen, Kollegen zu tref­ fen und gemeinsam einen Drink zu geniessen. Sie sagen, Qualität sei wichtiger als Promille. Erwarten Sie auch eine verstärkte Nachfrage nach alkoholfreien Drinks? Auch dieser Trend wird sich akzentuieren, vor allem am Nachmittag, aber auch zur Apéro- Zeit. Deshalb bieten wir Mojito und Caipirinha alkoholfrei an und Eigenkreationen wie «Hugos kleine Schwester». Wir haben die beiden alko­ holfreien Martinis im Angebot, mit denen sich unzählige Drinks mixen lassen. Bald werden wir auch einen alkoholfreien Gin anbieten. Apropos Gin, diese Spirituose… …boomt seit Jahren enorm. Als gute Bar sollte man zehn bis zwölf Gins im Angebot haben, denn die Gäste kennen sich heute viel besser aus als früher und wissen ganz genau, was sie wollen. Der Bombay ist ein qualitativ sehr guter Endlich wieder an der Bar einen Cocktail geniessen: Nuno Domingues ist überzeugt, dass die Gäste nach dem Lockdown ein grosses Nachholbedürfnis haben werden. DURST sprach mit dem Betriebsleiter und Chef de Bar des «Craftwerk Sursee» über die neuesten Cocktail-Trends, die starke Nachfrage nach alkoholfreien Drinks und das perfekte Spirituosen-Portfolio. Nuno Domingues ist Betriebsleiter und Chef de Bar des «Craftwerk – Bar, Cafe, Deli» in Sursee. Das «Craftwerk» wurde imSeptember 2020 eröffnet. Das Ambiente ist urban und gemütlich, die Terras­ se einladend und das vorgesehene Programm abwechslungsreich. Geplant sind Auftritte von DJs und Liveacts. Was die Getränke betrifft, setzt das «Craftwerk»-Team auf eine grosse Bierauswahl, qualitativ hochstehenden Kaffee sowie Cocktails, Drinks und Apérospezialitäten. Für die Spirituo­ sen verlässt sich das «Craftwerk» auf easyDrink, das Spirituosenprogramm von Feldschlösschen. www.craftwerksursee.ch NUNO DOM I NGUE S Nuno Domingues bei der Arbeit. «Qualität ist gefragter als Promille» Standard-Gin, daneben braucht es aber Alter­ nativen. Der Hendrick’s ist ein Muss, beliebt sind aber auch der Monkey 47, der Mare und Gins aus der Region. So verschieden die Aro­ men der einzelnen Produkte sind, so unter­ schiedlich sind auch die Präferenzen der Gäste. Gilt das auch für Whiskys und Rums? Auch hier haben die Gäste das Bedürfnis nach einer Auswahl. Nur ein Single Malt Whisky, das ist für eine Bar zu wenig. Es braucht mindes­ tens drei Alternativen, was übrigens auch für die ebenfalls beliebten Rums gilt. Gibt es Evergreens, um die keine Cocktailkarte herum kommt? Ja, Drinks wie der Gin Tonic, Mojito, Caipirinha, Aperol Spritz, Moscow Mule und neu London Mule mit Gin gehören auf jede Karte, ebenso Lillet, Negroni, Amaretto, Whisky Sour und der Sex on the Beach, der schon vom Namen her Ferienstimmung erzeugt und gluschtig macht. Daneben sind aber auch kreative Eigenkreationen gefragt? Selbstverständlich. Die Drinks sollten so ver­ schieden sein wie die Charaktere der Gäste. Der Fantasie sind beim Mixen keine Grenzen gesetzt. Wir haben zum Beispiel grossen Er­ folg mit unserem Tschimi Tschanga, einer Art Mojito, der nebst Rum, Minze und Limette auch Bier enthält. Ebensowichtigwie kreative Eigen­ kreationen ist heutzutage die Präsentation der Drinks. Weil das Auge mehr denn je mittrinkt, sollte man die Cocktails schön dekorieren, im richtigen Glas servieren und auch bei der Zu­ bereitung achtsam sein. Wenn man das Tonic zum Beispiel schön langsam ins Glas gibt, kommen die Aromen des Gins und auch die Kohlensäure viel besser zur Geltung.

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