Durst 08/2020

Hauptgang  13 Menschen zurückhaltend bleiben. Generell ge- hen wir davon aus, dass es noch etwas dauert, bis wir uns über die Belegungen unserer Häu- ser wieder so richtig freuen können.» Weil die Business-Gäste fast ganz fehlen, ma- chen viele Stadthotels spezielle Angebote für private Gäste. Thomas Kleber: «Das sollte man aber nicht über den Preis tun, sondern über den Inhalt. Wir bieten Sonderpackages an, die preis­ lichen Angebote sind im üblichen Rahmen.» Das Ausbleiben der Touristen bekommt in den Städten nicht nur die Hotellerie zu spüren, son- dern auch die Gastronomie. Besonders prekär dürfte die Situation während der Sommerferien sein. Einerseits weilen viele Schweizer Stamm- gäste in den Ferien und kommen wie in anderen Jahren nicht zum Lunch. Andererseits fehlen nun auch die Touristen, die in den letzten Som- mern rege Städte besucht haben. Für Thomas Kleber steht fest: «In diesem spe- ziellen Sommer profitieren vor allem klassi- sche Ferienhotels in den Bergregionen.» Der Head of Sorell Hotels nimmt es sportlich: «Ich gönne ihnen diesen Erfolg, denn Hotels in den Bergregionen hatten es zuletzt recht schwer, während die Stadthotels vom wachsenden Städtetourismus profitieren konnten.» www.sorellhotels.com D er Städtetourismus boomte. Weltweit und auch in der Schweiz. Gemessen an der Zahl der Hotelübernachtungen wuchs er hierzulande zwischen 2001 und 2016 um stolze 40 Prozent. Mit jährlichen Steigerun- gen von durchschnittlich 2,6 Prozent schnitt Lausanne am besten ab, gefolgt von Basel (+2,4 Prozent) und Zürich (+2,3 Prozent). Dann kam Corona. Die Flugzeuge blieben am Boden und die Städtetouristen zu Hause. Auch das Geschäft mit Kongressen und jenes rund umGrossevents wurde durch dieMassnahmen gegen die Ausbreitung des Virus gegroundet. Geduld bei den Sorell Hotels Während die Corona-Massnahmen laufend ge- lockert wurden, buchten die Schweizer Ferien vor allem im eigenen Land. Diese verbringen sie hauptsächlich in den Bergen und in anderen ländlichen Regionen und weniger in Städten. Vor grossen Menschenansammlungen haben sie noch immer grossen Respekt. Deshalb ent- Genügend Platz für wenige Shopperinnen in Basel. Verhaltene Buchungen bei Stadthotels Mit Sonderpackages Gäste anlocken Während sich die Hoteliers in den Bergregionen in diesem Sommer und Herbst über viele Schweizer Gäste freuen, herrscht in den Städten vielerorts tote Hose. Noch haben die Schweizer zu viel Respekt vor grossen Menschenansammlungen, um sich für Ferien in einer der vielen schönen einheimischen Städte zu entscheiden. Das bekommen auch die Sorell Hotels mit ihren vielen Stadthotels zu spüren. «Stadthotels brauchen für die Erholung länger.» Thomas Kleber, Head of Sorell Hotels scheiden sie sich nur sehr zurückhaltend, eine der vielen schönen und ihnen noch weitgehend unbekannten Schweizer Städte zu besuchen. «Die Städte sind zurzeit die grossen Verlierer», sagt Karin Sieber von hotelleriesuisse. Das bekommen auch die Sorell Hotels zu spüren, die von A wie Aarau bis Z wie Zürich mehrere Stadthotels führen. «Es ist nicht so, dass bei uns das Telefon nonstop klingelt. Im Gegenteil, die Leute buchen noch verhalten», sagt Thomas Kleber, Head of Sorell Hotels, der mit 18 Hotels grössten Schweizer Hotelgruppe im Eigenbe­ sitz. Thomas Kleber: «Am schwierigsten ist es für unsere reinen Stadthotels, während es in Bad Ragaz und auch in den amRand von Zürich gelegenen Hotels Rigiblick und Zürichberg et- was besser aussieht.» Prognosen seien zwar schwierig, sagt der Hote- lier, «aber die Auswirkungen der Pandemie werden in Ländern wie Russland und auch in Südamerika wohl noch lange nicht vorbei sein, entsprechend wird das Reiseverhalten der

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