Durst 09/2019
People & Unterhaltung 17 125 Jahre GastroFribourg Jubiläumsfeier in Murten D ie 125. GV von GastroFribourg fand Anfang Juni in Murten statt. Wer seinen Blick wäh rend der kulinarischen Schifffahrt auf dem Murtensee über das liebliche See land schweifen liess, sah ein blühendes und von Wohlstand geprägtes Land. Blicken wir 125 Jahre zurück: Imausge henden19. Jahrhundert war dieSchweiz ein armes Auswanderungsland, das mit vielen Problemen zu kämpfen hatte. Auch mit den Folgen von Alkoholmiss brauch. Deshalb geriet die Gastronomie unter Druck. Wie in vielen anderen Kan tonen wollten die Wirte in Fribourg ihre Interessen effizient vertreten. Sie er kannten, dass sie auf dem politischen Parkett gemeinsam auftreten mussten. Deshalb gründeten sie im Jahr 1894 die «Société fribourgeoise des hoteliers, aubergistes et cafetiers» – den Verband, der seit 1996 GastroFribourg heisst. «Die Fribourger Gastronomen haben früh verstanden, dass die Qualität ihrer Dienstleistungen von der Ausbildung abhängt. Schon 1929 führte man einen Lehrgang ein», sagt Muriel Hauser. Während ihres Rückblicks erwähnt die Präsidentin von GastroFribourg die Bedürfnisklausel: «Diese protektionis tische Regelung stellte ein Hindernis für den freien Wettbewerb dar. Dass sie 1997 abgeschafft wurde, war ein wichti ger Schritt im Leben unseres Verban des.» Weit weniger erfreulich seien die Abschaffung der Spielautomaten im Jahr 2002, die Senkung des Alkohol grenzwerts auf 0,5 Promille 2005 und die Einführung des Rauchverbots in öf fentlichen Einrichtungen 2010 gewesen. Zurück in die Gegenwart. GastroFribourg feiert sein Jubiläumauf demMurtensee und während des ganzen Jahresmit der Aktion «Ungewöhnliche Tische», die den Verband der Fribourger Bevölke rung bekannter machen. Die gegen wärtigen Herausforderungen seien zahlreich, sagt Muriel Hauser: «Derzeit beschäftigenwir unsmit der Überarbei tung des Gesetzes über die öffentlichen Gaststätten und mit dem Teilbereich, der die Aktivitäten der im Nachtleben tätigen Mitglieder regelt.» Gleichzeitig wird der Fusionsprozess zwischen den verschiedenen Sektionen fortgeführt, und weil GastroFribourg seit 125 Jahren mit der Zeit geht, ist der Verband auch verstärkt in Social Media präsent. Eine Liebesbeziehung In Murten stösst man mit Getränken von Feldschlösschen auf das Jubiläum an. Am liebsten mit einem Cardinal. Muriel Hauser: «Fribourg und Cardinal, das ist seit langer Zeit eine Liebesbeziehung. Und Liebe bedeutet manchmal auch Kummer. Die Trauer war auf jeden Fall gross, als die Brauerei in Fribourg ge schlossen wurde. Das Fribourger Volk ist seinem Lieblingsbier aber treu geblie ben.» Deshalb ist und bleibt Cardinal wie der Verband GastroFribourg eine feste Grösse in der Fribourger Gastronomie. www.gastrofribourg.ch Anfang Juni sticht das Schiff in den Murtensee. An Bord sind zahlreiche Gäste und Mitglieder von GastroFribourg. Sie feiern das grosse 125-Jahr-Jubiläum des Verbands. DURST wirft mit PräsidentinMuriel Hauser einen Blick zurück in die bewegte Vergangenheit und auf die Herausforderungen der Gegenwart. Der Vorstand von GastroFribourg in Murten. In der Mitte Muriel Hauser. Als Geschäftsführer hat Roland Stahel das Züri Fäscht während 35 Jahren geprägt und weiterentwickelt. Jetzt gab er das Zep ter an Jeannette Her zog (Bild) weiter. Die erste Frau an der Spitze des grössten Schweizer Volksfestes arbeitet seit fünf Jahren für das OK und kennt den Anlass bestens. Als Projektleiterinwar sie in diesemJahr unter vie lemanderemfür die erstmaligeDrohnen-Show sowie für die Digitalisierung und die Professio nalisierung des Events zuständig. Die neue Ge schäftsführerin sagte nach dem Fest, sie sei glücklich: «Die Rekordzahl von 2,5 Millionen Festbesuchern, und alle gingen zufrieden und gesund nach Hause. Dass bei einem derart grossen Event alles reibungslos und vor allem auch unfallfrei verläuft, ist keine Selbstver ständlichkeit.» Die Planung des nächsten Züri Fäscht nimmt Jeannette Herzog nach demMotto «Bewährtes erhalten, Neues gestalten» in Angriff: «Die Stadt, die Trends, die Gastronomie, die Auf lagen und vieles mehr verändern sich rasend schnell. Deshalb werden wir das Züri Fäscht auch in Zukunft ständig weiterentwickeln.» J E A NNE T T E HER Z OG auch mit Schrittzählern. Die Auswertung ist beeindruckend: Mehr als eine Million Schritte haben die Kundenbetreuer gemacht, viele von ihnen sind während des Züri Fäscht mehr als eine Marathonstrecke gelaufen. Das erste Züri Fäscht fand 1976 statt. Die Brau erei Feldschlösschen ist seit Beginn Partner des Grossanlasses. «Besonders beliebt ist in Zürich natürlich das Hürlimann-Bier», sagt Claude Preter. Gemeinsam mit Daniel Zemp und Kevin Kofel zieht er zufrieden Bilanz: «Alles ist lässig und störungsfrei gelaufen. Und ja, die Rekordbesucherzahl hat sich erfreulich auf den Getränkeverkauf ausgewirkt.» www.zuerifaescht.ch
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