Durst 09/2019

Hauptgang  11 Frankreich kennen, sondern wissen, wo man die verlangten Kenntnisse im Internet holen kann. Gutes Servicepersonal sollte das gut können, was der Computer nicht kann: mit Menschen interagieren und aktiv verkaufen.» Wichtig sei auch: «Die jungen Leute wollen Leit­ planken. Man darf ihnen problemlos verbieten, während der Arbeit das Smartphone zu benut­ zen.» Und: «Sie dürfen sich nicht ausgenutzt fühlen. Wenn der Auszubildende am späten Abend als Letzter den Laden schliessen muss, kann dies verheerende Folgen haben.» Von Pascal Trottmann erhält die Generation Z ein gutes Zeugnis: «Wenn man sich für die jungen Angestellten interessiert und sich mit ihnen auseinandersetzt, erschliesst man sich ein grosses Potenzial. Man muss ihnen Inputs geben, dann ist ihr Output enorm gross.» Pascal Trottmann begrüsst, dass im Bildungs­ plan für Restaurantfachleute neu mehr Wert auf die Handlungskompetenz gelegt wird: «Man muss nicht mehr jedes Weingebiet von ALS ANGESTELLTE Die Generation Z ist leistungswillig Die Experten sind sich einig: Junge Berufsleute legen zwar einen für viele ältere Menschen ex­ tremhohenWert auf eine geregelte Freizeit, sie sind aber leistungswillige, motivierte Mitarbei­ tende. Pascal Trottmann drückt es so aus: «Sie wollen eine Perspektive: eine Familie gründen oder einem Hobby nachgehen. Deshalb schät­ zen sie regelmässige Arbeitszeiten, die für viele Gastronomiebetriebe schwer zu bieten sind.» Der Berufsschullehrer empfiehlt, den Stolz der jungen Angestellten zu wecken, sie als Person ernst zu nehmen und genau in ihre Aufgaben einzuführen: «Gerade vor dem Gast brauchen sie Sicherheit, was eine gute Ausbildung und klare Anweisungen voraussetzt. Wennmanmit ihnen im Service gewisse Dinge einübt, führt dies zu Erfolgserlebnissen, welche die Motiva­ tion und auch die Wertschöpfung steigern.» «Im neuen Bildungsplan für Restaurantfachleute wird mehr Wert auf die Handlungskompetenz gelegt – zu Recht!» Pascal Trottmann D I E GENER AT I ONEN Traditionals Geboren vor 1955, haben zum Teil den Zweiten Weltkrieg miterlebt und sind oft in der Nach­ kriegszeit aufgewachsen. Heute im Ruhestand und oft bis ins hohe Alter bei guter Gesund­ heit. Die Traditionals sind die erste Rentner­ generation, der es finanziell mehrheitlich gut geht, weshalb auch von Golden Ager oder Best Ager gesprochen wird. Baby-Boomer Geboren zwischen 1956 und 1968, den gebur­ tenstarken Jahrgängen vor dem sogenannten Pillenknick. Baby-Boomer sind in Zeiten des steigenden Wohlstands aufgewachsen. Sie waren idealistisch und setzten sich für eine bessere Welt ein. Heute gehören viele von ih­ nen zum Top-Management. Zurzeit beginnen die Baby-Boomer, den Ruhestand anzutreten. Generation X Geboren Ende der 1960er-Jahre bis 1980. Diese Generation X wird auch Generation Golf genannt und hat ihre Kindheit mehrheitlich ohne Computer erlebt. Erst imErwachsenen­ alter wurde sie Zeuge der Digitalisierung. Die Generation X ist ehrgeizig, gut ausgebildet und arbeitet pragmatisch. Berufliches Weiter­ kommen ist ihr ebenso wichtig wie eine aus­ gewogene Work-Life-Balance. Generation Y Geboren 1980 bis Mitte der 1990er-Jahre. Die Generation Y ist in einer digitalen Welt er­ wachsen geworden und hat Smartphones, Tablets und das Internet schon früh genutzt. Vertreter dieser Generation werden auch Millennials genannt. Sie verfügen zwar über Teamgeist, legen aber auch Wert auf Selbst­ verwirklichung und Freiheit. Arbeit soll so­ wohl Sinn als auch Spass machen und wird nicht klar von Freizeit getrennt. Generation Z Geboren ab 1995. Die ersten Digital Natives sind seit ihrer Geburt mit einem rasend schnellen technologischen Wandel konfron­ tiert. Privat und auch beruflich ist ihr Leben vom Smartphone und von Social Media ge­ prägt. Die Generation Z ist weniger optimis­ tisch, vorsichtiger, desillusionierter und rea­ listischer als die Generation Y. Sie legt Wert auf Strukturen und eine klare Trennung zwi­ schen Arbeitszeit und Privatleben. Vertreter dieser Generation sind stark auf sich selbst bezogen und suchen Selbstverwirklichung vor allem im privaten und weniger als frühere Generationen im beruflichen Bereich.

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