Durst 07/2019

Hauptgang  13 Zürich wird von immer mehr Touristen besucht. Der Städtetourismus boomt auf der ganzen Welt. Auch in Schweizer Städten nimmt die Zahl der Logiernächte seit der Jahrhundertwende stark zu. Für urbane Gastronomiebetriebe lohnt es sich also, Touristen aus dem In- und Ausland als Zielgruppe anzusprechen und ihr Angebot sowie das Marketing auch auf sie auszurichten. Zahlen und Fakten zum Städtetourismus in der Schweiz: F ür urbane Gastronomiebetriebe macht es Sinn, das Online-Marketing (vgl. Seite 15) und das Angebot (Speisen, Getränke, Events und Packages) auch auf Touristen ab- zustimmen. Zudem schätzen es ausländische Touristen, wenn sie in ihrer Sprache angespro- chen werden. Dieser Aufwand lohnt sich, weil immer mehr Menschen in Städte reisen, wie folgende Zahlen beweisen: Die Nachfrage im Schweizer Städtetourismus ist gemessen an der Zahl der Hotelübernach- tungen zwischen 2001 und 2016 umgut 40 Pro- Davon profitiert auch die Gastronomie: immer mehr Touristen in Schweizer Städten Nicht nur die Alpen sind gefragt Die neueste Beherbergungsstatistik beweist: Städte liegen im Trend. Unter den Top Ten der Gemeinden punkto Logiernächte befinden sich im Alpenland Schweiz fünf Städte imMittel- land. Auf den Plätzen 12 und 13 folgen mit Bern und Opfikon zwei weitere Stadtgemeinden. Gemeinde 1. Quartal 2019 1. Quartal 2018 Schweizer Gäste Veränderung 1. Zürich 688ʼ250 678ʼ853 23,6% + 1,4% 2. Zermatt 487ʼ259 484ʼ885 44,1% + 0,5% 3. Genf 479ʼ686 477ʼ538 13,8 % + 0,4% 4. Davos 347ʼ806 351ʼ011 65,2% – 0,9% 5. St.Moritz 293ʼ993 286ʼ785 32,1% + 2,5% 6. Basel 277ʼ046 295ʼ648 32,7% – 6,3% 7. Luzern 221ʼ715 217ʼ715 31,9% + 1,8% 8. Arosa 206ʼ042 211ʼ165 65,0% – 2,4% 9. Lausanne 187ʼ967 189ʼ820 44,9% – 1,0% 10. Lauterbrunnen 168ʼ681 168ʼ541 32,9% + 0,1% BEHERBERGUNG S S TAT I S T I K zent gestiegen. In der übrigen Schweiz war im gleichen Zeitraum ein Rückgang um gut 5% zu verzeichnen. Mit einem jährlichen Wachstum von 2,6% schneidet Lausanne am besten ab, gefolgt von Basel (+2,4%) und Zürich (+2,3%). In Genf und Bern sind die Übernachtungszahlen mit 0,9% bzw. 0,7% zwar auch gewachsen, aber weniger dynamisch. In letzter Zeit war der An- stieg in Luzern und in Zürich besonders hoch, während Basel und Lausanne einbüssten. Diese Zahlen verdeutlichen: Als der Tourismus- sektor nach dem Frankenschock Anfang 2015 schwächelte, erwies sich der Städtetourismus als sein Motor. Er reagiert deutlich weniger sensibel auf Wechselkursänderungen als der alpine Ferientourismus. ImAlpenland Schweiz hat er im neuen Jahrhundert stark an Bedeu- tung gewonnen, zumal die Zahlen immer noch steigen und Konjunkturforscher auch für die kommenden Jahre ein Wachstum erwarten. Auf die Grösse kommt es an: Je mehr Betten ein Hotelbetrieb anbietet, desto wirtschaftlicher kann er geschäften. Das boomende Barcelona, München und Wien haben die im Durchschnitt grössten Betriebe. Auch Lausanne, Basel und Genf verfügen über überdurchschnittlich gros­ se Hotelbetriebe, Zürich und Bern befinden sich leicht unter dem Durchschnitt. Die Auslastungsraten bewegen sich zwischen 44% und 61%. Nur Barcelona ist mit 75,6% ein Ausreisser nach oben. Hier haben die Schwei- zer Städte noch Luft nach oben: Nur Zürich liegt mit einer Auslastung von 56,4% über dem Mittelwert des Samples (55,8%). Südostasiaten und US-Amerikaner Auch Schweizer besuchen vermehrt Städte im eigenen Land. Besonders beliebt sind die Schweizer Städte aber bei den Südostasiaten und den US-Amerikanern. Das ist auch für die Gastronomie eine Chance, denn Reisende aus diesen Ländern geben mit 300 Franken (Asia- ten) bzw. 280 Franken (Amerikaner) pro Auf­ enthaltstag mit Abstand ammeisten Geld aus.

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