Durst 05/2019
Markt & Trends 29 Für den Mürbteig 200 g Mehl 100 Butter in Stückchen 100 g Zucker 1 Eigelb 1 Prise Salz 100 g Reis zum blind Backen Für die Füllung 50 g Löffelbisquits 150 g Rahm 180 g Crème fraîche 80 g Zucker 4 Eier 500 g geschälten, gewürfelten Rhabarber Für die Meringue 7 Eiweiss (Zimmertemperatur!) 300 g Zucker Claudio Del Principe war einst ein richtiger Backmuffel. Heute bekommt er fast alles gebacken, der Ofen ist sein bester Freund. In seinem aktuellen Koch- buch «al forno» finden sich neben süssen Kreationen viele verführerische Ofengerichte – vom Snack über saftige Sonntagsbraten bis zum Soufflé. Weitere Inspiration gibt es auf seinem Foodblog und Instagramprofil. www.anonymekoeche.net, @claudio_anonymekoeche Claudio Del Principe kriegt fast alles gebacken Z U TAT EN Z UBER E I T UNG Tarte à la rhubarbe meringuée Darf seit Jahren im Mai nie fehlen: meine Tarte à la rhubarbe merin- guée. Sie ist etwas aufwendig zum Herstellen, aber eigentlich keine Hexerei. Nur weiss ich ausmeinemBekanntenkreis, dass daran schon viele verzweifelt sind und sie nicht so gut hinbekommen haben. Man darf die Zubereitung demnach nicht auf die leichte Schulter neh- men. Es ist kein Rührteig, den man einfach in den Ofen schiebt und fertig. Hier zeigt sich einmal mehr, was sich beim Backen und Kochen am Ende immer auszahlt: Jeden Schritt so geduldig und sorgfältig ausführen wie nur möglich. In einer Teigschüssel die Zutaten für den Mürbteig zwischen den Händen zerrei- ben. Sobald sich alles zu einer homoge- nen Masse verbindet hat, zu einer Kugel formen. In Folie einwickeln und 1 Stun- de kühl stellen. Ofen auf 180°C vorheizen. Tarteform (26 cm Ø) ausbuttern oder mit Backpapier auskleiden. Teig zügig ausrollen, in die Tarteform drücken und mit einer Gabel einstechen. Backpapier über den Teig legen und mit einer Lage Reis beschweren. 15 Minuten blind backen. Danach auskühlen lassen. Rahm, Crème fraîche, Zucker und Eier in einem Messbecher gut verrühren. Löffelbisquits über den Teig bröseln. Rhabarber darauf verteilen. Guss darü- ber giessen. Bei 180°C 30 Minuten ba- cken. Auskühlen lassen. Eiweiss mit dem Schneebesen in der Küchenmaschine oder mit dem Hand- rührgerät steif schlagen. Zucker lang- sam hinein rieseln lassen, während der Schneebesen weiter rührt. Masse in einen Spritzbeutel mit Stern- tülle löffeln und Tarte 5cm hoch damit verzieren. Dazu mit der Masse dicht ne- beneinander 3cm grosse Tupfer formen und diese spiralförmig zu einer feinen Spitze hochziehen. 15Minuten bei 180°C backen, bis die Meringue leicht ge- bräunt ist. Aussen sollte sie fest sein und innen schaumig. Vor dem Anschneiden 30 Minuten aus- kühlen lassen. Damit musste ein für allemal Schluss sein! Ich nahm von da an mein Rhabarber-Schicksal selbst in die Hand. Und seither bestimme ich, und niemand anders, wer von meiner Tarte à la rhubarbe meringuée bekommt. Obwohl die Tarte lauwarm göttlich schmeckt, ist sie am Tag danach fast noch himmlischer, wenn der Teig schön durchgezogen ist. Übri- gens: Wer sie, wie ich, an einem milden Früh- lingstag im Garten geniessen möchte, sei ge- warnt. Alle Nachbarinnen schwärmen wie die Bienen herbei, um ein Stück davon zu ergat- tern. Das Verteilen geht jeweils, das ist mittler- weile einkalkuliert, leicht von der Hand. Denn die süssen Lobgesänge meiner Nachbarinnen, oh, die gehen runter wie Honig.
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