Durst 03/2019
People & Unterhaltung 19 Wie wird man zum Medaillengewinner an der Schweizer Meisterschaft der Biersommeliers? Lukas Porro: Ich war schon immer ein leidenschaftlicher Biergeniesser, wobei ichmich früher vor allem imLagerbier-Bereich bewegte. 2007 trat ich ins Unternehmen Feldschlösschen ein und stellte schnell fest: Die Welt der Biere ist extrem vielfältig, sie umfasst viele faszinierende Bierstile. Als ich zu Hause mit achtbaren Resultaten selbst Bier braute, hat es mir den Ärmel endgültig reingenommen. 2017 liess ich mich zum Diplom-Biersommelier ausbilden, Ende 2018 nahm ich dann erstmals an einer Schweizer Meisterschaft teil… …und Sie gewannen gleich Bronze. Mit welchen Zielen waren Sie als Neuling an den Start gegangen? Ich wusste, dass vom Aus in der Qualifikation bis zu einem Podestplatz allesmöglich sein würde. ImTheorieteil profitierte ich von der gründlichen Vorbereitung, in der Sensorik von meiner guten Nase. Was können Gastronomen für die Bierkultur in ihremBetrieb tun? Wichtig ist, die angebotenen Biere schön zu präsentieren – an der Zapf- anlage und mit Bild sowie einem Beschrieb auf der Bierkarte. Als Ge- tränkepartner kann Feldschlösschen all das liefern. Wer zudem für jedes Bier das passende Glas und Serviceangestellte mit Bierwissen hat, ist schon eine Stufe weiter. Über nochmehr Bierkultur verfügt, wer Tastings mit Saison- und Craft- sowie Spezialitätenbieren durchführt. Immer wichtiger wird auch die richtige Kombination von Bieren und Speisen. Tipps vom WM-Teilnehmer: So bringen Sie mit wenig Aufwand Bierkultur in Ihren Betrieb Lukas Porro an der Schweizer Meisterschaft. Auf ein Bier mit Lukas Porro Zusammen mit Schweizer Meister Martin Droeser, Patrick Thomi und Gregor Völkening wird Lukas Porro die Schweiz im September an der Biersommelier-WM in Rimini vertreten. B I ER - S OMME L I ER -WM Lukas Porro hat an der Schweizer Meisterschaft der Biersommeliers die Bronzemedaille gewonnen und wird die Schweiz an der WM in Rimini vertreten. Im DURST-Interview spricht der Leiter Sponsoring und VIP-Events bei Feldschlösschen über die richtige Kombination von Bieren und Speisen, Bierkultur in der Gastronomie und seine WM-Ambitionen. Lukas Porro, Martin Droeser und Patrick Thomi. Hier gilt: Je grösser das Bierangebot ist, desto mehr Kombinationsmög- lichkeiten hat man. Ich empfehle deshalb, gemeinsam mit dem Sales Manager das perfekt zum Betrieb passende Sortiment zu wählen. Apropos Food-Pairing: Gibt es Faustregeln für die richtige Kombination von Bieren und Speisen? Generell gilt: Dunkles Bier passt zu dunklen Speisen und helles Bier zu hellen Speisen. Das neue Alhambra Reserva 1925 zum Beispiel lässt sich gut auch mit hellen Saucen kombinieren. Weil dieses Starkbier mit 6,4 Vol.-%Alkohol einen ausgeprägten, kräftigen (Malz-)Körper hat, passt es perfekt zu deftigen Speisen. Das ist eine weitere Faustregel: Je deftiger die Speise, desto stärker das Bier, damit dieses Paroli bieten kann. Hell zu hell, dunkel zu dunkel: Gilt auch die Faustregel, dass bitteres Bier zu bitteren Speisen passt? Das kann spannend sein, aber aufgepasst: Wennman zumBeispiel roten Chicorée und ein India Pale Ale kombiniert, wird die Bittere für manche unerträglich. Bittere Biere geniesst man besser zu scharfen Speisen. Zurück zu Ihren Biersommelier-Ambitionen: Als Neuling haben Sie an der Schweizer Meisterschaft Bronze gewonnen. Mit welchen Zielen gehen Sie imSeptember erstmals an eine Weltmeisterschaft? Wenn ich mitmache, will ich gewinnen. Aber das wollen ein paar Dutzend andere auch. Ichwerde nun in Sachen Theorie weiter büffeln, die Sensorik verfeinern und den weltweiten Biermarkt genau anschauen. Die Aus- gangslage präsentiert sich gleich wie vor der Schweizer Meisterschaft: Wenn ich mich gut vorbereite, ist alles möglich.
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