Durst 02/2019

People&Unterhaltung  19 Sie waren ein Jahr alt, als in Zug letztmals ein Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest stattfand. Seither hat sich viel verändert. Lässt sich das Fest von 2019 mit jenem von 1961 vergleichen? Heinz Tännler: 1961 betrug das Budget etwas mehr als 200000 Franken. Heute ist das «Eidgenössische» mit einem Budget von 35 Millionen Franken und der 57500 Plätze fassenden Arena der mit Abstand gröss- te Sportanlass der Schweiz. Diese Zahlen dokumentieren, dass sich in den letzten Jahrzehnten auch der Schwingsport stark verändert hat. Das Interesse am Schwingen ist gigantisch geworden, wozu auch das Schweizer Fernsehen mit seinen Direktübertragungen beigetragen hat. In Zeiten der Globalisierung ist Swissness generell Trumpf. Trägt auch dieser Trend zum Erfolg des Schwingsports bei? Ja, das tut er. Wenn ich bei mir imBüro aus demFenster auf Zug schaue, sehe ich viele Neubauten und die ganze Internationalität, die bei uns Einzug gehalten hat. Eidgenössische Feste verkörpern Tradition und Heimat, sie werden von den Menschen als wohltuende Farbtupfer wahrgenommen. Man atmet die spezielle Stimmung ein und geniesst die Ruhe und die Sicherheit, die an diesem Grossanlass herrschen. Insofern lässt sich das «Eidgenössische» von 2019 trotz der vielen Veränderungen ja durchaus mit jenem von 1961 vergleichen. Ja. Der Kommerz spielt zwar eine grössere Rolle als damals, vor allem ausserhalb der Arena. Das Traditionelle, das Heimatliche, das Brauch- tum hat man aber beibehalten können. Hat der Schwingsport geschafft, was auch die Schweizer Politik gut hinkriegt – dass man sich dem veränderten Umfeld und der neuen Zeit zwar anpasst, das Eigenständige aber trotzdem bewahrt? Das ist ein guter Vergleich. Wie das Schwingen ist auch die Schweiz ein Sonderfall. Sie ist international verflochten und wandelt sich, ohne ihre Wurzeln zu verleugnen. So ist es auch im Schwingen. Dem Eidgenössi- «Wie die Schweiz geht der Schwingsport mit der Zeit und bewahrt seinen speziellen Charme» Feldschlösschen-CEO Thomas Amstutz (links) und Heinz Tännler. Auf ein Bier mit Heinz Tännler Heinz Tännler ist seit zwölf Jahren Regierungsrat des Kantons Zug. Einen Namen gemacht hat sich der Jurist auch in der Sportwelt – als Direktor der Rechtsabteilung des Weltfussballverbands FIFA und als Einzelrichter von Swiss Ice Hockey. Der SVP-Politiker ist OK-Präsident des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes 2019 in Zug. HE I NZ TÄ NNL ER In gut einem halben Jahr (23. bis 25. August) findet in Zug das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2019 statt. DURST hat mit Heinz Tännler, dem OK-Präsidenten des grössten Schweizer Sportanlasses, über Tradition und Moderne gesprochen, über Rambazamba in den Zelten und andächtige Ruhe in der Arena, über die Eigenständigkeit der Schweiz und des Schwingsports. schen Verband ist es gelungen, mit der Zeit zu gehen und den Charme des Nationalsports trotzdem zu bewahren. An einem «Eidgenössischen» gibt es in den Zelten Rambazamba und es wird viel Bier ausgeschenkt, in der Arena herrscht aber auch heute noch oft eine andächtige Ruhe. Apropos Bier: Welche Rolle spielt Königspartner Feldschlösschen für die Organisation dieses riesigen Festes? Feldschlösschen gehört zur Tradition eines Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes. Das Unternehmen hat einen guten Auftritt und einen ebensolchen Namen. Für uns ist aber besonders wichtig, dass Feld­ schlösschen noch etwas anderes hat: ein phänomenales Know-how, das es braucht, um die logistischen Herausforderungen eines derart grossen Anlasses zu bewältigen. Was meinen Sie damit konkret? Während dreier Tage müssen an Dutzenden von Verkaufspunkten stets genügend Bier und andere Getränke bereitstehen – frisch und gekühlt. Ich habe vor drei Jahren in Estavayer mit eigenen Augen gesehen, wie souverän Feldschlösschen diese grosse Herausforderung gemeistert hat. Zudem schätze ich die freundschaftliche und immer konstruktive Zusammenarbeit mit dem Feldschlösschen-Team. Ich bin dankbar, dass wir diesen Königspartner haben, zumal Bier und andere Getränke an einem eidgenössischen Schwingfest etwas vom Wichtigsten sind. Ist ein eidgenössisches Schwingfest ohne Bier überhaupt denkbar? Nein, das ist für mich schlicht unvorstellbar. Man kann ja nicht den ganzen Tag «Chrüter» trinken… www.esafzug.ch

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