Durst 02/2019

Hauptgang  11 Nose to tail – alles wird rübis und stübis verwertet Nachhaltigkeit Das Produkt Umweltfreundlich, biologisch, fair, saisonal und regional: Nachhaltigkeit boomt wie nie zuvor. Experten sind sich einig: Wer auf eine nachhaltigkeitsorientierte Wertschöpfungskette setzt und seinen Kunden entsprechende Angebote macht, hat Auch dieser vermeintliche Abfall wird verwertet. Stellensuchende treffen sich im Café mit Arbeitgebern Das Produkt Viele Menschen wünschen sich eine gerechtere Welt, in der auch Benachteiligte eine Chance haben. Sie engagieren sich sozial und setzen sich für die Anliegen der Schwächeren ein. Diese Menschen sprechen auf das soziale Engagement von Gastronomiebetrieben an und schätzen es, wenn sich diese für eine bessere Gesellschaft einsetzen. So tun die Gastrono- men Gutes und gewinnen gleichzeitig neue Gäste. Das Projekt «Café Pro» in der Romandie Die Restaurantbesitzerin Johanna Florey und die Unterneh- merin Paola Falce haben in sechs Westschweizer Städten das Bürgerprojekt «Café Pro» ins Leben gerufen. Es bringt Arbeit- geber und Stellensuchende in einem gemütlichen Café an ei- nen Tisch. Es sei heutzutage für Stellensuchende schwierig, aufgrund ihres CV zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, sagen die Initiantinnen. Mit ihrem Projekt wollen sie «die aktuellen Hindernisse des Stellenmarkts abbauen und soziale Bindungen auf einem komplex gewordenen Arbeitsmarkt wiederherstellen». Dank «Café Pro» erhalten Stellensuchende die Chance, ihre Motiva- tion und ihre Persönlichkeit zu präsentieren. www.cafepro.ch Bewerbungsgespräch im Café. grosse Chancen auf Wachstum. Das gilt auch für die Gastro- nomie. Von der Nase bis zum Schwanz (Nose to tail) wird vom Tier alles verwertet, vom Blatt bis zur Wurzel (Leaf to root) kommt von der Pflanze alles auf den Tisch. Wenn kreative Kö- che am Werk sind, geht die Nachhaltigkeit mit Genuss einher. Mit Ingredienzien, die normalerweise im Abfall landen, lassen sich fantastische Gerichte zubereiten. «Frau Gerolds Garten» in Zürich Der Kampf gegen den Food Waste läuft in «Frau Gerolds Garten» unter dem Namen «Rübis & Stübis». Die Nachhal- tigkeit ist imZürcher Lokal von Januar bis Dezember Trumpf, in den letzten drei Jahren wurde ihr sogar ein «Themen- Monat» gewidmet. Die Geschäftsleitung stellt zufrieden fest, dass man damit viele neue Gäste hat gewinnen können. Zum trendig-urbanen Lokal bei der Hardbrücke gehört auch ein Garten, in dem ohne chemische und synthetische Zusatz- stof fe Gemüse und Früchte gepflanzt und gepflegt werden. Das Gartenkonzept funktioniert nach dem Upcycling-Prinzip: Alte Ölfässer, Pneus, Stühle, Stiefel und vieles mehr werden bepflanzt und so wiederverwertet. www.fraugerold.ch Soziales Engagement

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