Durst 01/2019

Hauptgang  11 Daniela Segmüller studierte an der Ecole Hôtelière de Lausanne. Die ge­ bürtige Bündnerin war unter anderem Tourismusdirektorin von Sam­ naun und Gastgeberin im Hotel Europe Zürich. Heute führt sie mit ihrem Gatten Markus Segmüller die Carlton Zürich AG bzw. die «Segmüller Collection». Zu der gehören das «Carlton» an der Bahnhofstrasse mit der «Bottega di Mario», das «Loft Five», die Irish Bar «James Joyce» und das Restaurant «Adlisberg». Die Carlton Zürich AG beschäftigt rund 100 Vollzeitmitarbeiter und -mitarbeiterinnen sowie Teilzeitangestellte. www.segmueller-collection.ch DA N I E L A S EGMÜ L L ER Daniela Segmüller im «Carlton» bei der Bahnhofstrasse. gagieren wir uns in der Nachwuchsförderung und bilden Lernende aus. Wir wollen jungeMen­ schen für die abwechslungsreichen Berufe in der Gastronomie gewinnen. Über Geld haben wir bisher noch nicht gesprochen. Welche Rolle spielt das Lohnniveau für die Rekrutierung von guten Mitarbeitenden? Natürlich spielt das eine Rolle. In Zürich bezah­ len wir die höchsten Löhne in der Schweizer Gastronomie. Ich darf sagen, dass unsere Löh­ ne gut bis sehr gut sind, auf jeden Fall über dem Mindestlohn. Zudem beteiligen wir Kadermit­ arbeitende amErgebnis. Wer in der Geschäfts­ führung Verantwortung wahrnimmt, soll dafür etwas bekommen. Ebenso wichtig wie das Geld ist aber das Persönliche. Ich kenne jede Mitar­ beiterin und jeden Mitarbeiter und weiss, was ich mit ihnen reden kann. Und ich weiss auch, dass die Mitarbeitenden die Software unserer Betriebe und damit dasWichtigste sind, was wir haben. Deshalb legen wir Wert auf ein Fest für dieMitarbeitenden, auf Geburtstagsgeschenke, auch wer Vater oder Mutter wird, erhält ein Präsent. Auch der Umgangston ist wichtig. Früher war der gerade in der Küche oft sehr rau. Das geht heute nicht mehr. Junge Leute muss man mit Respekt behandeln. Wir haben uns auch schon von Mitarbeitenden trennen müssen, die das nicht begriffen. Sie scheinen grossen Spass zu haben, Ihren Angestellten ein perfektes Umfeld zu bieten. Das ist tatsächlich eine schöne Aufgabe und eine wichtige. Man kann Mitarbeitende nämlich nicht motivieren. Das müssen sie selbst tun. Man kann ihnen aber ein Umfeld bieten, in dem sie gerne und motiviert arbeiten. Fassen Sie zumSchluss doch bitte kurz zusammen, was dabei besonders wichtig ist. Zusammenfassend gilt: Mitarbeitende sind für einenGastronomiebetriebetwas vomWichtigs­ ten. Es gilt, sie gut zu behandeln und zu fördern. Entscheidend ist auch, dass man junge Leute für die vielen faszinierenden Berufe in der Gastro­ nomie begeistern kann. Ziel eines jeden Be­ triebs sollte es sein, als Arbeitgeber einen gu­ ten Ruf zu haben. Das spricht sich herum und erleichtert die Suche nach qualifizierten Mitar­ beiterinnen und Mitarbeitern.

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