Durst 09/2018

Hauptgang  11 kann. Bei uns kehren immer wieder Touristen ein, die fein essen, bezahlen und wieder gehen, ohne gemerkt zu haben, dass unser Angebot ausschliesslich vegetarisch oder vegan ist. Veganer sind zum Teil extrem. Das ist gut so, denn um etwas zu erreichen, braucht es auch klare Aussagen. Ich bin Teilzeit-Vegetarier, esse ab und zu Fleisch und habe keine extreme Ansichten. Dass die Massentierhaltung für die Produktion von Billigfleisch in den letzten Jahrzehnten ganz schlimm geworden ist, ver- steht sich von selbst. Das ist zum Glück immer mehr Menschen bewusst. Es gibt sogar Ernährungsexperten und Zukunftsforscher, die voraussagen, dass in 20 Jahren kaum noch Fleisch gegessen wird. Teilen Sie diese Ansicht? Auch in Zukunft werden die Menschen wohl Fleisch essen. Sie werden es aber hoffentlich gezielter, vernünftiger und bewusster tun. Fleisch wird wieder als etwas Edles und Be- sonderes begriffen, das man sich zu speziellen Gelegenheiten gönnt – so wie noch vor wenigen Generationen den Sonntagsbraten. Mit der Gesellschaft verändert sich also auch deren Fleischkonsum? Ja, ich sehe den Fleischkonsum als Bestandteil einer Veränderung im Verhalten der modernen Gesellschaft, die viele Bereiche umfasst. Zum Beispiel die Mobilität: In Zürich hat in diesem Sommer zum ersten Mal der E-Prix statt- gefunden, ein Autorennen für rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge. Diese werden sich durchsetzen, daran gibt es kaum noch Zweifel. Trotzdemwird es auch in Zukunft noch Formel-1-Rennen geben. So wie es heute immer noch Pferderennen gibt, obwohl das Pferd als Trans- portmittel schon lange ausgedient hat. So ver- hält es sich auch mit dem Fleischkonsum: Die Menschen werden sich in Zukunft bewusster, gesünder und vegetarischer ernähren. Weil es vor allem bei jungen Menschen im Trend liegt, klassische Gerichte zu geniessen, aber kein Fleisch zu essen. ImHerbst ist dieser Trend besonders ausgeprägt, die Menschen suchen auch vermehrt eine Metzgerei auf. Dass Fleischalternativen generell viele komi- sche Dinge beinhalten, ist ein Vorurteil. In unserer Vegi-Metzg finden die Kunden viele interessante und insbesondere hausgemachte Produkte, die man für viele vegetarische Wild­ gerichte verwenden kann. Was zumBeispiel? ZumBeispiel Fleischbällchen, die wunderbar zu einer Pilzwildsauce und Preiselbeeren passen. Aber wie bereits erwähnt gibt es imHerbst viele Möglichkeiten, ohne Fleischersatz spannende vegetarische Gerichte zu kreieren. Sehr beliebt ist zum Beispiel der Chicorée-Marroni-Salat. Bei unseren Gästen kommt er auch ohne die Rehfiletstreifen gut an, mit denen er in anderen Lokalen serviert wird. Das Gleiche gilt für das Gulasch mit Peperoni und Birnen. Welche Getränke bevorzugen die Gäste des «Hiltl» imHerbst? Grossen Erfolg haben wir mit unserem Herbst- saft, der aus Trauben, Heidelbeeren, Äpfeln und Zitronen besteht. Wer zum Wildteller oder zu einem anderen typischen Herbstgericht gerne ein Bier geniesst, wählt in der Regel ein eher dunkles, schweres und damit zum Herbst und seinen Speisen passendes Bier. Welche Philosophie verfolgen Sie mit Ihrer Art von Gastronomie? Wir wollen aufzeigen, dass es auch anders geht; dass man auch ohne Fleisch geniessen 1898 eröffnete Ambrosius Hiltl mitten in Zürich das heutige «Haus Hiltl». Laut Guinness World Records ist es das erste vegetarische Restau- rant der Welt. Heute wird es von Rolf Hiltl in der vierten Generation geführt. Einst als «Wurzel- bunker» verschrien, gilt das «Hiltl» längst als Trendlokal. Zum Betrieb mit mehreren Stand- orten in Zürich gehören auch der «Hiltl Laden» mit der ersten Vegi-Metz der Schweiz, die «Hiltl Akademie» und der «Hiltl Club». www.hiltl.ch DA S H AU S H I LT L Zu gewinnen: Mit Team gratis an Gastroparty S eit sieben Jahren steigt im «Hiltl Club» jede Woche die Gastroparty. In der Nacht von Sonntag auf Montag treffen sich all jene, die an den Tagen zuvor in der Gastronomie hart gearbeitet haben. Die Gastroparty ist zu einem Treffpunkt der Szene geworden, auch von auswärts besu- chen viele Gäste den zur Tradition gewor- denen Event in Zürich. So machen Sie mit DURST verlost für ein Gastronomieteam von maximal zehn Personen eine Lounge für die Gastroparty an einem Sonntag nach Wahl. Im Preis inbegriffen sind die Eintritte, eine reservierte Lounge, eine Flasche Pro- secco und zehn Biere. So machen Sie bei der Verlosung mit: Schicken Sie Ihre Kon- taktdaten (Vorname, Nachname und Gast- ronomiebetrieb) sowie das Stichwort «Hiltl» per E-Mail an durst@fgg.ch oder per Fax an 058 123 42 80. Einsendeschluss ist der 10. September 2018. Der Hiltl Laden: Die erste Vegi-Metzg der Schweiz. Verlosung «Wir wollen aufzeigen, dass es auch anders geht.»

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