Durst 06/2018
Markt&Trends 29 im Einsatz haben. Dank einer dickwandigen Keramikisolation und Lüftungsluken kann die Temperatur lange, konstant – und wenn es sein muss – extrem hoch gehalten werden. Meine Pizza Margherita vomEgg ist vermutlich die beste Grill-Pizza nördlich von Neapel. Ich backe sie direkt auf dem Pizzastein bei rund 400 Grad. Geht keine drei Minuten und wird einem von hungrigen Mäulern praktisch aus der Hand gerissen. Vom Auflauf zum Schaulauf Auch Aufläufe wie eine Parmigiana di melan zane gelingen perfekt und sind immer ein Hin- gucker. Am liebsten aber verwende ich das Egg für das Finish. Gerade wennman Gäste hat und mehrere Gänge serviert, ist das sehr befriedi- gend, denn man hat das Timing bestens im Griff. Das Egg ist vorgeheizt und hält die Tem- peratur. Im Ofen gart dann ein Rib Eye am Stück. Am besten von einem irischen, gras gefütterten Weiderind. Bepinselt mit Olivenöl, gewürzt und auf Kräutern gebettet, schlum- mert es bei niedrigen 80 Grad bis zu einer Kerntemperatur von rund 50 Grad vor sich hin. Auch hier hält sich die Temperatur bei ausge- schaltetem Ofen bis zu einer Stunde. Ist dann der Fleischgang dran, ist Showtime: Man legt das gute Stück vor den Gästen ein paar Minuten auf den Grill und verpasst ihm eine bildschöne, geschmackvolle Kruste. Tran- chieren, Kräuterbutter oder Chimichurri dazu- reichen und alle Fleischtiger sind happy. Claudio Del Principe spaltet nicht nur sein eigenes Holz für den Grill sondern auch die Meinungen über die richtige Grilltechnik. Das Wichtigste dabei: guter Geschmack, Freude und Kreativität. Weitere Inspiratio- nen von Claudio Del Pricipe gibt es auf sei- nem Foodblog oder Instagramprofil. www.anonymekoeche.net @claudio_anonymekoeche Claudio Del Principe spaltet nicht nur Holz Vieles spricht dafür, jeweils eine ansehnliche Menge Chimichurri anzusetzen und als Vorrat griffbereit in einem Glas aufzubewahren. Die argentinische Würzsauce passt hervorragend zu gegrilltem Fleisch. So frisch, so kräftig, so kräuterig und so viel leichter als, sagen wir mal, eine Sauce béarnaise. Die einfachste Version enthält gehackte Petersilie, Knoblauch, Oregano, Chiliflocken, Olivenöl und Essig. Ich habe meine etwas ausgebaut. Chimichurri 1 Bund Petersilie, fein geschnitten 1 Bund Oregano, fein geschnitten 1 Bund Koriander, fein geschnitten 1 Bund Thymian, fein geschnitten 1 Esslöffel Chiliflocken 3 Knoblauchzehen, fein geschnitten 3 Frühlingszwiebeln, fein geschnitten 1 Teelöffel roter Kampot-Pfeffer, ganze Körner 1 Teelöffel Salz Olivenöl extra vergine Weissweinessig Z U TAT EN Alle festen Zutaten in einem Mörser mit wenig Olivenöl geduldig zu einer nicht zu feinen Paste reiben. Nach und nach mehr Olivenöl dazugeben, bis die Kräuter darin schwimmen. Mit wenig Weissweinessig ab- schmecken. In ein ausgekochtes, trockenes Schraubglas füllen. Mit Olivenöl bedecken. Man kann das Chimichurri sofort verwen- den, aber noch besser schmeckt es nach ein bis zwei Wochen. Ich bewahre das Chimichurri nicht im Kühlschrank auf, da sich sonst kleine Klümpchen im Öl bilden. Lichtgeschützt hält es sich gut zwei Monate. Wer keinen Mörser hat, kann die Zutaten auch im Cutter zerkleinern. Tipp: Ich mache damit auch eine Chimi churri-Butter. Dazu 250g weiche Butter mit ein paar Löffeln Chimichurri mischen, zu einer Rolle formen und im Tiefkühlfach auf- bewahren. So kann man jeweils ein Stück davon zu Grillfleisch reichen, zu gegrilltem Fisch oder Bratkartoffeln – ich habe da- mit sogar schon eine schnelle Pasta in der Art von Spaghetti aglio e olio gemacht. Schmeckt richtig gut und ist im Handum- drehen zubereitet. Z UBER E I T UNG Rezept-Serie
RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx