Durst 05/2018
Markt&Trends 25 Vor 15 Jahren war er abbruchreif, heute ist der «Löwen» Boswil in der ganzen Schweiz bekannt. Quereinsteiger Peter Wyrsch hat den Gastronomiebetrieb konsequent diversifiziert und immer darauf geachtet, dass sich die einzelnen Bereiche gegenseitig voranbringen. und via Internet mit der ganzen Schweiz gut vernetzt ist. Wenn man den Leuten etwas Spe- zielles bietet und ihnen dies auch kommuni- ziert, kommen sie von weit her nach Boswil». Nicht zu unterschätzen sei auch die Wahl der verschiedenen Partner. «Feldschlösschen zum Beispiel unterstützt uns grossartig. Wenn wir für einen Event Zelte, zusätzliche Ausschank- anlagen oder Gläser benötigen, ist dieser lang- jährige Getränkepartner immer für uns da.» Ein Motel mit doppelstöckiger Garage Peter Wyrsch wäre nicht Peter Wyrsch, wenn er nicht weitere Diversifizierungs-Ideen für die Zukunft hätte. «Wir planen einMotel mit doppel stöckiger Garage», erzählt er. Auch das Motel wird mit den anderen Bereichen des Betriebs geschickt verzahnt sein und diese bereichern. «Für die Musiker und viele Gäste müssen wir immer wieder Zimmer suchen. Wenn wir ihnen günstige Übernachtungsmöglichkeiten anbie- ten können, bleiben sie länger sitzen und be- stellen noch zwei, drei weitere Biere.» Peter Wyrsch hat die Baubranche längst ver- lassen. Er sprüht vor Ideen. «Das Wichtigste in der Gastronomie», sagt er, «ist die Freude.» Er meint auch die Freude, immer wieder etwas Neues auszuprobieren. www.loewen-boswil.ch schen an, und die dürfen wir dann auch als Gäste im Restaurant begrüssen.» Darum gehe es doch, «dass sich die einzelnen Bereiche ge- genseitig befruchten». Das funktioniert auchmit den 15 Zimmern über der Gaststube, die zu günstigen Preisen an aus ländische Arbeiter dauervermietet sind. Wer hier wohnt, geniesst unten in der Gaststube nach getaner Arbeit gerne ein Bier. Vernetzung und Partnerschaften Der «Löwen» ist viel mehr als ein Restaurant, und Peter Wyrsch hat dank Diversifizierung Er- folg. Wichtig sei, sagt er, «dass man im Dorf D er «Löwen» in Boswil war abbruchreif und Peter Wyrsch in der Baubranche tätig, als er das Lokal vor 15 Jahren «aus Dummheit» kaufte, wie er heute sagt. «Ich war jung und probierte einfach etwas aus», erinnert er sich. Das ist masslos untertrieben, denn Peter Wyrsch probierte fast alles aus, nichts schreckte ihn ab. Als das Restaurant schnell Erfolg hatte, diversifizierte er seinen Betrieb und liess die Freiämter Jugend im Saal Partys feiern. Als das strengere Rauchgesetz kam, baute er eine unterirdische Bar und den Partyraum zumChillout-Saal aus. «So schufen wir den notwendigen Raum, um auch viele Raucherplätze anbieten zu können», sagt er, während TV-Mann Roman Kilchsperger und BLICK-Sportchef Felix Bingesser nebenan rauchend jassen. Auch Skilegende Bernhard Russi klopft hier freitags gerne einen Jass. Viele Partys und 15 Zimmer für Arbeiter Im Chill-out-Saal finden heute Zumba-, Ü40- und Après-Ski-Partys statt, Topmusiker wie Gölä, Leo Leoni und Candy Dulfer rocken das Lokal, Senioren treffen sich zum Tanz, Hoch- zeiten, Geburtstage und andere Feste werden gefeiert. «Mit den Konzerten verdient man zwar nicht viel Geld», sagt Peter Wyrsch, «aber sie sind gute Werbung. Der Saal zieht viele Men- Dank Diversifizierung zum Erfolg Dieser «Löwen» ist viel mehr als ein Restaurant Links das Restaurant, rechts der Chillout-Saal. Peter Wyrsch (rechts) mit Gölä in der Chillout-Bar.
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