Durst 04/2018
Hauptgang 11 Dialyseverfahren: Zuerst wird Bier mit Alkohol gebraut und dann an einer halbdurchlässigen Membran entlang gelassen. Die Membran lässt praktisch nur Alkohol passieren. Unterdrückung der Gärung: Auch hier wird die Würze vergoren, die Hefe aber bei weniger als 0,5 Volumenprozent Alkohol entfernt und so die Gärung gestoppt. Brauer wenden die- se Methode vor allem bei Weizenbieren an, auch beim neuen Feldschlösschen Alkoholfrei Weizenfrisch (vgl. Box unten rechts). Verwenden von speziellen Hefen: Bei diesem Verfahren werden Hefen eingesetzt, die zwar Glucose, Saccharose und Fructose vergären, nicht aber die Maltose. Weil Maltose, auch Malzzucker genannt, in der Bierwürze am stärksten vertreten ist, entsteht auf diese Wei- se automatisch nur wenig Alkohol. «Voller Geschmack ohne Alkohol»: Nach diesem Motto lan- ciert die führende Schweizer Brauerei in diesem März ein weiteres alkoholfreies Bier. Mit Feldschlösschen Alkoholfrei Weizenfrisch werden Konsumentinnen und Konsumenten an- gesprochen, die einen aktiven Lebensstil pflegen, Wert auf eine bewusste und gesunde Ernährung legen, gerne ein Bier geniessen und dabei einen speziellen Geschmack suchen. Die neuste Kreation der Brauerei Feldschlösschen ist ein alkoholfreies Bier vom Typ Weizen. Bei Feldschlösschen Alko- holfrei Weizenfrisch wird eine Mischung aus Gersten- und Weizenmalz verwendet, wodurch das Bier seinen angeneh- men Körper erhält. In der Nase zeigen sich fruchtig-würzige Noten nach Zitrone und Gewürznelke. ImAntrunk ist das trübe Bier leicht süsslich, gefolgt von einer dezenten Säure. Prickelnd und erfrischend im Geschmack, passt Feld schlösschen Alkoholfrei Weizenfrisch perfekt zum Genuss in geselliger Runde. Das neue alkoholfrei ist in der 50-cl- Dose erhältlich. F E L D S CHL Ö S S CHEN A L KOHO L F R E I WE I Z ENF R I S CH «Alkoholfreie Biere werden weitere Marktanteile gewinnen.» Dr. Mirjam Hauser, Trend- und Konsumforscherin 2008 noch bei 1,8 % gelegen hat, steht er heute bei fast 3 %. Das entspricht einer Zunahme von über 80 % in nur zehn Jahren. In Deutschland hat alkoholfreies Bier sogar einen Marktanteil von rund 10 %. Spitzenreiter ist Spanien, wo fast jedes fünfte konsumierte Bier alkoholfrei ist. Dr. Mirjam Hauser von der «Gesellschaft für innovative Marktforschung» hat sich intensiv mit den neuesten Ernährungstrends befasst. Für sie ist der Trend der alkoholfreien Biere keine Überraschung: «Viele Menschen pflegen heute einen gesunden, bewussten Lebensstil, der auch mit einem gewissen Verzicht einher- geht. Aufs Trinken bezogen heisst dies unter anderem: Alkohol nur in Massen», sagt die Trend- und Konsumforscherin. MirjamHauser erwähnt auch den Willen vieler Zeitgenossen, am Arbeitsplatz und in der Freizeit leistungsfä- hig zu sein. «All diese Punkte sprechen dafür», folgert MirjamHauser, «dass alkoholfreie Biere weitere Martkanteile gewinnen werden». Weitere Gründe für den anhaltenden Trend sind die Senkung der Promillegrenze im Strassen- verkehr und der relativ niedrige Kaloriengehalt einiger alkoholfreier Biere wie zum Beispiel Feldschlösschen Alkoholfrei. DIE PRODUKTION Wie wird alkoholfreies Bier gebraut? Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Arten, alkoholfreies Bier zu brauen: Destillationsverfahren: Wie bei einem Bier mit Alkohol wird eine Würze hergestellt und mit Hefe vergoren. Jetzt liegt der Alkoholgehalt bei 4,5 bis 5 Volumenprozent. Um den Alkohol herauszubekommen, wird das Bier nun durch eine Vakuumdestillationsanlage gelassen.Wäh- rend Alkohol bei 78,3 Grad Celsius verdampft, geschieht dies im Vakuum schon bei rund 45 Grad. Das hat den Vorteil, dass das Bier beim Entzug des Alkohols weniger Geschmacks- veränderungen erfährt. Auf diese Weise wird Feldschlösschen Alkoholfrei gebraut. Es ist dem Original zum Verwechseln ähnlich. DER RESTALKOHOLGEHALT Sind alkoholfreie Biere absolut alkoholfrei? Aufgrund ihrer Produktion weisen alkoholfreie Biere einen minimalen Restalkoholgehalt auf. Dieser muss von Gesetzes wegen unter 0,5 Volumenprozent liegen. «Der Restalkohol gehalt ist sehr klein. Je höher der Alkohol gehalt eines Getränks ist, desto schneller geht der Alkohol ins Blut über. Bei einem Bier mit 0,5 oder weniger Volumenprozent Alkohol ge- schieht dies also nur sehr langsam», sagt Markus Brendel, Produkteentwickler bei Feld- schlösschen. Nach ein paar Gläsern Feld- schlösschen Alkoholfrei könne man jedenfalls problemlos Auto fahren. «Wer sich mit alko holfreiem Bier betrinken kann, ist ein Genie», fügt Markus Brendel an und weist darauf hin, dass Fruchtsäfte einen ähnlichen Alkoholge- halt aufweisen können wie alkoholfreie Biere. Auch in Lebensmitteln, in denen man es nicht erwarten würde, hat es Alkohol. Eine Banane zum Beispiel kann bis 0,6 Volumenprozent Alkohol aufweisen. Weisses Toastbrot bringt es sogar auf fast drei Volumenprozent, wie das «Kantonale Labor Zürich» nachgewiesen hat. Der Alkohol entsteht bei der natürlichen Hefe- gärung des Toastbrotes. DIE LEICHTIGKEIT Sind alkoholfreie Biere kalorienärmer? In einem Gramm Alkohol befinden sich nicht weniger als sieben Kilokalorien. Deshalb gilt die Faustregel: Je stärker ein Bier ist, desto mehr Kalorien hat es. Alkoholfreie Biere wei- sen also weniger Kalorien auf als Biere mit Alkohol. Feldschlösschen Alkoholfrei zumBei- spiel ist mit 15 Kilokalorien pro Deziliter mehr als die Hälfte leichter als Feldschlösschen Original mit 37 Kilokalorien. Kommt hinzu, dass Alkohol die Fettverbren- nung beeinträchtigt. Deshalbwundert es nicht, dass sich alkoholfreie Biere bei linienbewuss- ten Menschen einer besonders grossen Be- liebtheit erfreuen.
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