Durst 12/2017
Markt&Trends 25 Wollen Sie Ihre Gäste mit Gemüse vom Biobauern verwöhnen und ihnen erst noch zeigen, auf welchem Stück Land der servierte Fenchel oder die Rüebli gewachsen sind? Der Aarberger Biobauer Stefan Brunner hat für Hobby- und Berufsköche die App «Bionär» entwickelt, die genau diese Nähe zum nachhaltig produzierenden Bauern möglich macht. Dem eigenen Fenchel beim Wachsen zusehen Über die App «Bionär» können Gastronomen Anbauland kaufen V or zwei Jahren machte sich Stefan Brunner Gedanken, «wie wir unsere Produkte besser direkt vermarkten und die Landwirtschaft näher an die Abnehmer rücken können». Für den 31-jährigen Biobauer war klar: «Auch als analoges Landwirtschafts- unternehmenmussman die Errungenschaften der digitalen Welt nutzen. » Den Gedanken folg- ten Taten, und so kam der Aarberger in diesem Jahr mit der App «Bionär» auf den Markt. So funktioniert die neue App Der Kunde entscheidet, von wie viel Fläche Anbauland er welches Biogemüse kaufen will. Er bezahlt einen fixen Preis pro Quadratmeter – 20 Franken auf dem Feld und 50 Franken im Treibhaus – und erhält eine Schätzung der zu erwartenden Erntemenge. Wöchentliche Foto- Updates aufs Smartphone zeigen ihm, wie es seinem Gemüse geht. Nach der Ernte holt er das Gemüse beim Biobauer ab oder lässt es sich nach Hause oder ins Geschäft liefern. Bionär-Fenchel auf dem Land von Biobauer Stefan Brunner. Das neue Angebot ist noch in der Testphase. «Zwei Programmierer optimieren die App laufend», sagt Stefan Brunner. Seine erste Zwischenbilanz: «Wir haben den Digital Food Award der Gourmesse erhalten und schon mehr als 20 Kunden, welche die App nutzen.» Dazu gehören fünf Gastrobetriebe, die nebst jungen Familien zur Kernzielgruppe gehören. Stefan Brunner: «Unser Angebot richtet sich auch an die Gastronomie, weil die Gäste dort zunehmend Wert auf frische Bioprodukte aus der Region legen.» Dank «Bionär» kann der Gastronom ihnen jetzt sogar zeigen, auf wel- chem Stück Land das servierte Gemüse pro- duziert worden ist. Neues Konzept, neue Motivation Das neue Verkaufskonzept sei motivierend, sagt Stefan Brunner: «Was gibt es Schöneres als zu wissen, dass schon jemand auf das Pro- dukt wartet, das wir mit Liebe anbauen.» www.bionär.ch «Unser Angebot richtet sich auch an die Gastronomie.» Stefan Brunner, Biobauer
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