Durst 12/2017

20  People&Unterhaltung Er kam vor 15 Jahren in die Schweizer Berge und prägt seither das Nachtleben in Arosa. Seit Juni 2015 führt der Holländer Maikel Schell mitten im Dorf die «Wandelbar», und über seine Arosa by Night GmbH informiert er über alle Events in Arosa. Im Gespräch mit DURST erzählt er, dass er die Flaschenbiere wie Fische auf dem Markt präsentiert und warum man in Arosa nur gemeinsam Erfolg haben kann. Gestatten Sie zuerst die Frage: Wie kamen Sie auf den Namen «Wandelbar»? Maikel Schell: Weil die Wände der «Wandel- bar» wandelbar sind und auf beiden Seiten unterschiedliche Motive aufweisen. Weil wir in diesem Winter den Charme der 1930er- Jahre kultivieren wollen, haben wir uns nun aber für ein fixes Retro-Motiv entschieden. Mein Team und ich tragen zudem stylische Schürzen und Mützen, die Einrichtung ist aus Metall und altem Holz. So strahlen wir aus, dass bei uns vieles handcrafted ist. Da passen die Craft-Biere von Valaisanne ja bestens ins Konzept. Ja, das Valaisanne Pale Ale kommt sehr gut an, auch andere Biere wie das Feldschlöss­ chen Braufrisch sind beliebt. Ich bin ein Bier- Freak und achte darauf, dass die Biere eis- kalt serviert werden. Wegen des Handlings bieten wir ausschliesslich Flaschenbiere an, die wir in einer speziell angefertigten Kühl- box bei der Bar wunderschön präsentieren – so wie die Fische auf einem Markt im Süden angeboten werden. Der Winter hat begonnen, die Festtage stehen vor der Tür. Läuft das Geschäft in Arosa jetzt automatisch? Nein, diese Zeiten sind vorbei. Wir sind aber extrem progressiv und warten nicht auf die Gäste. Wir gehen auf sie zu. Was heisst das konkret? Wir informieren sie und wir bieten ihnen etwas. An 85 Tagen legen in diesem Winter DJs in der «Wandelbar» auf, darunter so bekannte Na- men wie DJ Bazooka, DJ Hedspin und DJ Redrum. Die Musik umfasst ein breites Spekt- rum, denn es ist unser Ziel, drei Generationen unter einemDach einen schönen Abend zu bie- ten. Was mich besonders freut: Mit unseren Gästen gibt es nie Probleme, im letzten Winter brauchten wir nicht einmal einen Türsteher. Arosa ist bekannt für seine vielen Events. Profitiert davon auch die «Wandelbar»? Der Kuchen ist zwar etwas kleiner geworden, aber Events wie das Arosa Electronica und das Humorfestival locken zusätzliche Gäste nach Arosa. Weil diese Events für uns alle wichtig sind, pflegen wir sie. Denn hier oben wissen wir, dass wir im selben Boot sitzen und nur ge- meinsam Erfolg haben können. Wie strebt man den gemeinsamen Erfolg an? Die Zusammenarbeit mit den Mitbewerbern klappt gut. Wenn ich sehe, dass jemand bei uns nicht glücklich wird, dann schicke ich ihn in eine andere Bar. Das ist ein Geben und Nehmen. Wir stimmen uns auch miteinander ab. Samstags zum Beispiel öffnen wir um 17 Uhr. Mit dem DJ von der «Tschuggenhütte» kommen dann auch die Gäste direkt von der Skipiste zu uns in die «Wandelbar». Wie läuft das Geschäft über die Festtage? Am 24. und 25. Dezember feiern die Leute zusammen mit ihren Familien im Unterland. Dann geht es mit Vollgas los: Sie kommen in die Berge, fahren Ski, feiern und festen. Wie geht es dann im neuen Jahr weiter? Dank coolen Events wie dem Arosa Ice Snow Football kennen wir kein Januarloch. Carls- berg ist übrigens Partner dieser inoffiziellen Schneefussball-Weltmeisterschaft, und ich betreue das holländische Team. Im Februar kommen dann während der Schulferien viele Familien in die Berge. Ab März sind es vor al- lem die Dreissig-Plus-Generation sowie Ver- eine und Gruppen, die tagsüber auf die Skis gehen und die Bergwelt geniessen. Abends kommen sie zum Après-Ski in die «Wandel- bar» oder in eine andere Location. «Nach Weihnachten geht es mit Vollgas los» Auf ein Bier mit Maikel Schell von der «Wandelbar» in Arosa Als er in Holland Kunst, Innenarchitektur, Grafik- und Produktdesign stu- dierte, arbeitete Maikel Schell in Bars. Der Holländer entdeckte die Liebe zur Musik und begann, selbst aufzulegen. 2002 meldete er sich auf ein Inserat des «Nuts», der heutigen «Wandelbar». Fortan war er dort sieben Jahre als DJ tätig. Nach einem Abstecher zu Arosa Tourismus kam er zum Kursaal, wo er seit zweieinhalb Jahren «Inhaber, Geschäftsführer und Mädchen für alles» (Zitat Maikel Schell) der «Wandelbar» ist. Pächte- rin der Bar ist die 2009 vom Holländer gegründete Arosa by Night GmbH, die alle Events in Arosa veröffentlicht. www.kursaal-arosa.ch Maikel Schell

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx